EIN LIED DAVIDS
Wohin soll ich gehen vor
deinem Geist,
und wohin soll ich fliehen vor
deinem Angesicht?
Führe ich gen Himmel,
so bist du da;
bettete ich mich bei den Toten,
siehe, so bist du auch da.
Nähme ich Flügel der
Morgenröte und bliebe am
äußersten Meer,
so würde auch dort deine
Hand mich führen und deine
Rechte mich halten.
Spräche ich: Finsternis möge
mich decken
und Nacht statt Licht um
mich sein - ,
so wäre auch Finsternis nicht
finster bei dir,
und die Nacht leuchtete wie
der Tag.
Finsternis ist wie das Licht.
Denn du hast meine Nieren
bereitet und hast mich gebildet
im Mutterleibe.
Ich danke dir dafür,
dass ich wunderbar gemacht bin;
wunderbar sind deine Werke,
dass erkennt meine Seele.
Es war dir Gebein nicht
verborgen, als ich im
Verborgenen gemacht wurde,
als ich gebildet wurde unten in
der Erde.
Deine Augen sahen mich,
als ich noch nicht bereitet war,
und alle Tage waren in dein
Buch geschrieben,
die noch werden sollten und
von denen keiner da war.
Aber wie schwer sind für mich,
Gott, deine Gedanken!
Wie ist ihre Summe so groß!
Wollte ich sie zählen, so wären
sie mehr als der Sand:
Am Ende bin ich noch immer bei dir.
Erforsche mich, Gott, und
erkenne mein Herz;
prüfe mich und erkenne, wie
ich's meine.
Und sieh, ob ich auf bösem
Wege bin,
und leite mich auf ewigem
Wege.